Einheit erstellt von Lars Müller   Bibliografie   Didaktischer Kommentar

Zur Einheit

Didaktischer Kommentar: Essen im Zeitalter der Industrialisierung: Multiethnische Bevölkerungsstruktur

Inhalte

Die Einheit befasst sich mit der multiethnischen Bevölkerungsstruktur Essens und des Ruhrgebiets zur Zeit der Hochindustrialisierung (1870-1914), - Essens „goldener Zeit“. Die Einheit ist in zwei Unterthemen eingeteilt, die sich erstens mit der Einwanderung ins Ruhrgebiet und zweitens mit dem Zusammenleben von Zuwanderern und Einheimischen im Ruhrgebiet beschäftigen.

Inhaltlich wird exemplarisch vor allem auf die Einwanderungsgruppe der so genannten Ruhrpolen eingegangen. Diese heterogene Gruppe stellt in dem hier behandelten Zeitraum bei weitem den größten Anteil an Einwanderern ins Ruhrgebiet.

Durch die unterschiedlichen Quellen werden den Schülerinnen und Schülern verschiedene Perspektiven geboten. Hierdurch wird ihnen verständlich gemacht, dass der Prozess der Migration und Integration keineswegs ohne Konflikte verlief. Vielmehr werden verschiedene Vorstellungen vom Zusammenleben dargestellt.

Anknüpfung an Unterrichtsthemen

„Migration“, „Emigration“, „Integration“, „Binnenwanderung“, „Assimilation“, „Anwerbung“, „Bevölkerungsstruktur“, „Sozialstruktur“, „Bevölkerungsanstieg“, Strukturwandel“, „Industrialisierung“, „Demographie“, etc.

Verbindungslinien zu anderen Themen der Website

Das Thema kann ergänzend zu allen Themen Essens im Zeitalter der Industrialisierung behandelt werden (Stadtplanung, Wirtschaft und Handel, Natur und Technik, Bevölkerungs- und Sozialstruktur). Besonders sei hier auf die thematische Nähe zur Bevölkerungs- und Sozialstruktur hingewiesen. Zwischen beiden Themen gibt es eine Reihe von Anknüpfungspunkten, die es ermöglichen beiden Einheiten zu kombinieren.

Das Thema multiethnische Bevölkerungsstruktur wird außerdem auch im Zusammenhang von Vilnius zur Zeit der Russischen Invasion 1655 und von Krakau im Zeitalter der Renaissance behandelt. Beide Einheiten konzentrieren sich auf das Zusammenleben von verschiedenen Bevölkerungsgruppen. Hier bietet sich – unter Berücksichtigung des jeweiligen historischen Kontexts - verschiedene Möglichkeit für Vergleiche mit der Situation in Essen.

Arbeiten mit der Unterrichtseinheit

Die Einheit besteht aus zwei Unterthemen (1. Einwanderung ins Ruhrgebiet; 2. Zusammenleben von Zuwanderern und Einheimischen). Beide ergänzen sich, sodass es von Vorteil ist, sie im Zusammenhang zu behandeln. Sie sind aber so konzipiert, dass sie auch unabhängig voneinander benutzt werden können.

Schülerkompetenzen und Lernziele

Kognitive Lernziele

Die Einheit dient der Einführung in das Thema „Migration“. Hierzu werden verschiedene Quellen angeboten, die die Schülerinnen und Schüler analysieren soll. Sie beschäftigen sich zunächst mit den Gründen für die Einwanderung ins Ruhrgebiet. Anschließend wird auf die polnischen und deutschen Sichtweisen auf das Zusammenleben eingegangen. Hier erkennen die Schülerinnen und Schüler, dass es unterschiedliche Vorstellungen vom Zusammenleben gab und sich dieses nicht immer problemlos gestaltete.

Affektive Lernziele

Durch die verschiedenen Quellen sollen die Schülerinnen und Schüler erfahren, wie sich der Prozess der Migration im Ruhrgebiet zur Zeit der Industrialisierung gestaltet hat. Hierbei wird sowohl auf die Motive der Einwanderer als auch auf die Reaktion der Menschen im Ruhrgebiet eingegangen.

Methodische Kompetenzen

Methodisch wird in dieser Einheit vor allem auf die Analyse und Interpretation von Texten eingegangen, teilweise werden Statistiken einbezogen. Mit Materialen, die einen affektiven Zugang erlauben, wird die Empathiefähigkeit der Schüler geübt. Es gibt ebenfalls verschiedene Möglichkeiten für Projektarbeiten. Für die Bearbeitung der Quellen empfiehlt sich zusätzlich die Methodenseiten dieser Website hinzuzuziehen.